Überlebenshilfe für Igel – wie kann man das geliebte Stacheltier unterstützen?
Ein igelfreundlicher Garten ist naturnah. Oft bedeutet Igelschutz deshalb, nichts zu tun. Der Igel stellt nicht allzu grosse Ansprüche an seine Umgebung.
Mit Nichtstun und ein bisschen Mut zu Wildniskann jeder Gartenbesitzer eine lebensfreundliche Umgebung entstehen lassen, in der sich Igel wohl fühlen.
Zwingende Voraussetzung für das Überleben des Igels ist, dass er auf kleinem
Raumgenügend Futter und Versteckmöglichkeitenfindet. In der Natur frisst der Igel hauptsächlichInsektenund andereKleinstlebewesen.
Verwilderte Ecken dienen den Tieren als Lebensraum. In Laubhaufen, zwischen Totholz
und unter Hecken finden Igel Unterschlupf und Nahrung.
Tipps für einen Igelfreundlichen Garten:
Belassen Sie Unterschlüpfe - in Hecken, unter Büschen, Laubhaufen, Komposthaufen oder Holzstapel, denn
der Igel zieht sich gern zurück. Dort verbringen sie die Tagesruhe und bauen im Sommer das Säuglingsnest und später im Jahr auch das Winternest
Verzichten Sie auf englischen Rasen und exotische Gehölze– in der hiesigen Tierwelt sind diese Pflanzen wertlos oder sogar giftig
Verzichten Sie auf Gifte und Pflanzenschutzmittewie Schneckenkorn, Rattengibt oder Kunstdünger. Dadurch sichern Sie dieNahrungsgrundlagedes Igels.
Vorsicht beim Einsatz von Motorsense und Fadenmäher: Unzählige Igel werden jedes Jahr durch diese Geräte verstümmelt und erleiden einen qualvollen Tod. Unbedingt
Arbeitsbereich gründlich nach Igeln absuchen! Von blossem Auge sind Igel an ihren Schlafplätzen kaum zu entdecken - Versteckmöglichkeiten vorgängig vorsichtig mit einem Laubrechen
kontrollieren
Mähroboter– wenn überhaupt –nur tagsüberund nicht länger als bis 17 Uhr laufen lassen
Wasserstellen einrichten: für Igel ist es nicht einfach, Wasser zu finden. Igel benötigen frisches Trinkwasser (Bitte
sauber halten und täglich das Wasser erneuern).
Vorsicht bei der Gartenarbeitwie z.B. beim Umschichten offener Komposthaufen! Igel halten sich gerne in solchen, warmen, futterreichen Verstecken auf.
Stechgabelnverursachen oft tödliche Verletzungen.
Durch das Abräumen von Ast-und Laubhaufenund Holzbeigen können Igel im Winterschlaf gestört werden. Einen versehentlich abgedeckten Igel im Winterschlaf oder ein Igelnest mit Jungen sofort wieder
zudecken und beobachten
Gefahrenquellen beseitigen: Kellerschächte, Gruben, Gartenteiche und Swimmingpools sollten mit
einerAusstiegshilfegesichert werden
Gewähren Sie IgelnDurchgang in andere Gärten, denn engmaschige Zäune oder
Mauern sind für den Igel unpassierbar. Damit schaffen Sie ein ausreichend grosses Revier und auch Paarungsmöglichkeiten. Hecken empfehlen sich als natürliche Begrenzung. Falls ein Drahtzaun
eingerichtet ist, sollte man grosse Maschen oder „Durchschlupfmöglichkeiten“ gewährleisten, so dass der Igel hindurchpasst. Falls Sie einen Lattenzaun haben, können Sie an der Unterseite eine
Öffnung sägen. Höhe und Breite mindestens 10 cm.
·Laubbläser sparsamund nur für grosse Flächen einsetzen. Laub unter Büschen, Hecken, und in Randbereichen liegen lassen, denn es dient dem Igel als Material für Nestbau und als
Versteck für Würmer und Insekten.
Ein Igel braucht Hilfe, wenn er verletzt ist, sich nicht einkugelt oder geschwächt
wirkt. Hilfsbedürftige Igel gehören in die Hände von Fachleuten. Wenn keine Auffälligkeiten bemerkbar sind und der Igel keine Hilfe benötigt,sollte er möglichst in Ruhe gelassen werden. Igel sind sehr scheue Tiere und empfinden Berührungen oder Beobachtungen aus nächster Nähe als
Stress.
Ganz wichtig:Niemals Igel irgendwohin in "Sicherheit" bringen! Igel sind unglaublich reviertreu, an einem unbekannten Ort ist ihre Überlebenswahrscheinlichkeit sehr gering. Das gilt erst recht
für den Wald, Igel gehören nicht in den Wald und haben in ihrer langen Geschichte noch nie im Wald gelebt.
Nistkastenputzen mit ELKI 2020, im Coronajahr, ohne geselligem Beisammensein in der Waldhütte